Medikamente sollten nur gut überlegt und keinesfalls überstürzt bei jedem noch so klein erscheinenden Krankheitsanzeichen
eingesetzt werden. Zeigen die Garnelen oder Flusskrebse ein auffälliges Verhalten wie Apathie oder Farbverlust,
überprüfen Sie zuerst die Wasserwerte und die Temperatur. Manche erste Krankheitsanzeichen lassen sich oft schon durch
einen großzügigen Wasserwechsel überwinden. Bei ernsthaften Erkrankungen
ist dagegen eine medikamentöse Behandlung meist unerlässlich. Mittlerweile gibt es einige für Garnelen geeignete Medikamente, die zur Behandlung zur Verfügung stehen. Die wichtigsten Medikamente sowie deren
Dosierungen und Hintergrundinformationen werden im nachfolgendem Kapitel beschrieben. Ein Teil der angegebenen Medikamente ist im Zoohandel frei erhältlich, andere sind rezeptpflichtig und müssen
von einem Tierarzt verschrieben werden. Bevor Sie ein Medikament in das Aquarium geben, sollte es in einem Becher mit Aquarienwassser aufgelöst oder gut damit vermischt und dann im Aquarium
verteilt werden. Behandeln Sie alle Medikamente, ob fest, flüssig oder in Pulverform, mit Vorsicht!! Benutzen Sie bei flüssigen oder pulverförmigen Medikamenten immer Handschuhe und vermeiden Sie
Kontakt mit Augen, Mund und Haut. Kommt man oft mit Antibiotika oder anderen antibakteriellen Pulvern in Kontakt oder atmet das Pulver ein, so kann man eine Resistenz gegen das Medikament
aufbauen. Im schlimmsten Fall kann es passieren, dass, wenn man selbst einmal ein Medikament gegen eine bakterielle Infektion benötigt, dieses nicht mehr anschlägt, da es zuvor zu häufig und
unvorsichtig im Aquarium angewendet und so eine Resistenz aufgebaut wurde. Andere Medikamente können zu Verätzungen auf der Haut oder zu Verfärbungen in Textilien führen. Beachten Sie daher
unbedingt die Sicherheits-hinweise der einzelnen Hersteller, des Apothekers oder des Tierarztes. Bewahren Sie Medikamente, die regelmäßig oder mehrmals am Tag im Aquarium angewandt werden müssen
grundsätzlich immer außer der Reich- weite Ihres Kindes auf und lassen Sie diese niemals am Aquarienschrank stehen, um mög- lichen Vergiftungen durch Verschlucken vorzu- beugen. Am besten eignet
sich ein verschließ- barer Aquarien- oder Medizinschrank. Dies gilt allgemein für alle Medikamente. Beachten Sie bei der Anwendung von Medikamenten im Aquarium, dass einige Crustaceen darauf sensi-
bler reagieren können als andere. Berücksichti- gen Sie besonders Faktoren wie den pH-Wert und die Wasserhärte, die bei jedem Aquarium anders ausfallen und bei der Medikamenten-anwendung und deren Giftigkeit eine wichtige Rolle spielen. Vermeiden Sie es, verschiedene Medikamente gleichzeitig oder kurz hinter-einander anzuwenden. Durchlüften Sie wäh- rend einer Behandlung das Aquarienwasser immer mit einem Sprudelstein und beobachten Sie die Tiere in den ersten 30 Minuten besonders genau. Zeigen die Tiere Zeichen einer Vergiftung, dann setzen Sie sie sofort in ein anderes Aquarium mit frischem Wasser um oder nehmen Sie einen Wasserwechsel von mehr als 50 % vor. Auch können manche Medikamente wichtige Filterbakterien schädi- gen, daher sollten der Ammoniak- und Nitrit- gehalt im Wasser während der Behandlung kontrolliert werden. Neben der richtigen Dosierung kommt es bei vielen Medikamenten auch auf Häufigkeit, den genauen Zeitpunkt und die Dauer der Anwendung an. Beachten Sie die Hinweise des Tierarztes oder der Packungsbei- lage des jeweiligen Herstellers. Die dort beschriebenen Hinweise sind wichtig, um eine optimale Wirksamkeit des Wirkstoffs zu gewähr- leisten. Ebenso sollten Sie auch die Dosis nicht eigenmächtig ändern. Gerade bei der Anwendung von Antibiotika ist es sehr wichtig, den angegebenen Zeitraum der Nachdosie-rungen einzuhalten. Wird dies nicht beachtet, können die Bakterien wieder die Oberhand gewinnen und die Erkrankung bricht erneut aus. Außerdem können sich durch eine nicht vorschriftsmäßige Anwendung Resistenzen entwickeln. Das heißt, Bakterienstämme können sich eine Widerstandsfähigkeit gegen das Antibiotikum aufbauen und dann nicht mehr wirksam bekämpft werden. Je nach Krankheit sollten die Tiere innerhalb von etwa sieben Tagen eine Besserung zeigen. Je nach Medikament und Hersteller ist eine Folgebehandlung nötig. Beachten Sie hierzu die Anweisungen der einzelnen Hersteller. Ist eine Behandlung abgeschlossen, dann filtern Sie anschließend über Aktivkohle und führen am Folgetag einen mehr als 50 %igen Wasserwechsel durch. Bei Umgang und Anwendung mit auf diesen Seiten angegebenen Medikamente, deren Rezepturvorschlägen und Dosierung sowie für dadurch eventuell auftretende Schäden oder Folgeschäden wird weder vom Autor noch von Crusta-krankheiten.de eine Haftung übernommen.
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