Fortpflanzung Garnelen
Die Eiproduktion beginnt im Nackenbereich der Weibchen und wird als Eifleck oder Laichansatz bezeichnet. Je nach Art kann der
Laichansatz unterschiedlich gefärbt sein. Bei der Red Cherry Garnele ist dies beispielsweise als gelber Nackenfleck erkennbar. Glasgarnelen bekom-
men dagegen einen olivgrünen Nacken- fleck, die White Pearl Garnele dagegen eine weißen. Nach- dem der Laichansatz so weit
entwickelt ist, dass die Eier befruchtet werden können, häutet sich das Weibchen. Um von den Männchen, als für die Begattung bereit, erkannt zu werden, sondert das Weibchen während der Häutung
Duftstoffe (Pheromone) ab. Bemerkbar macht sich dieses für den Aquarianer am sehr aktiven Schwimmen der Garnelen die sich kreuz und quer durch das Aquarium bewegen. Dieser Vorgang kann oft nach
einem Wasserwechsel beobachtet werden, welcher die Garnelen zur Häutung und somit oftmals dann auch zur Paarung anregt. Hat ein Männchen ein zur Paarung bereites Weibchen gefunden, so versucht es
sich an ihrem Rücken zu heften und ein Samenpaket abzugeben. Dazu rutscht das Männchen an der Seite des Weibchens herunter oder aber das Männchen liegt auf den Rücken unter dem Weibchen und gibt
unter Zuhilfenahme der ersten beiden Schwimmbeinpaare (Pleopodenpaare), die zusammen ein Kopulationsorgan bilden, ein mit einer Schutzhülle umgebenes Samenpaket (Spermatophore) im Bereich der
weiblichen Ge-
chlechtsöffnung ab. Diese befindet sich zwischen den Schreitenbeinen. Die Begattung ist nur von kurzer Dauer. Um
die Eier zu be-fruchten, nimmt das Weibchen eine ge- krümmte Haltung an und schiebt ihren Schwanzfächer zwi- schen die Schreitbeine, dorthin, wo sich das Spermapaket
befindet.Einige Minuten nach der Begattung beginnt die Eiablage. Dabei nimmt das Weibchen eine gekrümmte Haltung ein und schiebt ihren Schwanzfächer zwischen die Schreitbeine, dorthin wo sich das
Spermapaket befindet. Nun presst es die Eimasse über den Rücken durch die Geschlechtsöffnung in die Bauchtasche. Während dieses Vorgangs vermischen sich die gelartigen Samen des angehefteten
Samenpaketes mit der Eimasse und es kommt zur Befruchtung. Anschließend werden die Eier mit einem Haftschleim an die Schwimmbeine geheftet und dort vom Muttertier ausgiebig geputzt und stetig
durch fächern mit Frischwasser versorgt. Sollte eine erfolgreich
Begattung ausblei- ben, werden die Eier abgestoßen und sind nach einigen Tagen verschwunden. Die meisten Zwerggar- nlen tragen dunkle Eier am Hinterleib. Mit fort- schreitender Tragezeit werden diese zunehmend durchsichtiger, so dass man die Larven mit ihren zwei dunklen Augen durch die Eihülle sehen kann. Nach etwa vier bis sechs Wochen schlüpfen die Larven. Nach dem Schlupf werden die Larven vom Weibchen, meist über Nacht, durch Zuckbewegungen des Hinterleibs ins freie Wasser entlassen.
Fortpflanzung Flusskrebse
Da die Paarung in jeder einzelen Gattungen unterschiedlich abläuft, kann hier nur ein grober
Überblick über die Paarung gegeben werden. Zu Beginn der Paarung ergreift das Männchen das Weibchen mit den Scheren und versucht
es auf den Rücken oder auf die Seite zu drehen. Mit den Schreitbeinen umklammert es den Körper des Weibchens und versucht es festzuhalten. Ist ihm das gelungen, dann liegen die Ventralseiten
beider Geschlechter einander zugekehrt, und die Paarung kann beginnen. Die
Begattung dauert un- gefähr 15 Minuten, danach wird das Weibchen freigelas- sen. Sollte eine erfolgreiche Begatt- ung ausbleiben,
werden die Eier abgestoßen und sind nach einigen Tagen verschwunden. Im Normalfall kommt es zwischen 10-20 Tagen (kann schwanken) zur Eiablage. Dabei legt sich das Weibchen auf den Rücken, krümmt
das Ende des Abdomens nach vorn und bildet so eine Kammer, in der die Eier Platz finden, deren Anzahl hängt auch von der Größe der Weibchen ab, die schon ab 6-7 cm Länge geschlechtsreif
sind. Kleinere Weibchen
bringen es auf 100-150 Jungtiere, bei größeren Weibchen können es bis zu 350 Stück sein. Größere Arten, wie Cherax tenuimanus oder Cherax quadricarinatus, können auch bis zu 900 Jungtiere mit sich tragen.
Die geschlüpften Larven haften an der Unterseite des Hinterleibs der Mutter und werden von ihr intensiv gepflegt, indem sie durch
die Bewegungen ihrer Schwimmfüße eine Wasserströmung erzeugt und so den Nachkommen sauerstoffreicheres Wasser zuführt und sie gleichzeitig von eventuellen Verunreinigungen befreit. Bevor die
Jungtiere zu
selbständigen kleinen Krebsen werden, haften sie wenn die Jungtiere geschlüpft sind als Larvensta- dien noch einige Zeit an der
Unterseite der Mutter. In der ersten Zeit wachsen die Jungkrebse recht schnell und häuten sich in der Regel alle paar Tage, wobei die Temperatur eine große Rolle spielt. Das Optimum für
Jungkrebse liegt zwischen 20 und 27 °C. Ferner sollte man auch für eine ausreichende Belüftung des Beckens sorgen.
Da Krebse kanniba- lisch veranlagt sind, kommt es vor, dass der eine oder andere von seinen Geschwi- stern verzehrt wird. Besonders in der ersten Zeit, wenn die Tiere sich häufig häuten, kommt es zu Verlusten. Deswegen sollte man den Jungkrebsen ein möglichst großflächiges Aquarium bereitstellen, mit genügend Unterschlupfmöglichkeiten. In meinem Aquarium haben sich hierfür Ziegelsteine mit Löchern bewährt. Wenn man die Tiere öfter am Tag füttert, sind die Verluste eher gering.
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