Biologie der Garnelen & Krebse


Grüne Drüse

Penaeus monodon - Tiger Prawn. Foto: Londoneye
Penaeus monodon - Tiger Prawn. Foto: Londoneye

Garnelen und Krebse besitzen keine Malphigischen Drüsen wie sie bei den Spinnen und Insekten vorkommen und die Ausscheidungsorgane darstellen, stattdessen besitzen sie eine sogenannte Grüne Drüse. Diese liegt im Kopfbereich in der Nähe des Magens. Grüne Drüse heißt sie, weil sich im Labyrinth, dem Gleichgewichtsorgan Zellen mit ausgeprägter Streifung befinden, die zudem grüne, kugelähnliche Gebilde aufweisen, welche unter lichtmikroskopischer Betrachtung grün erscheinen. Bei der Grünen Drüse handelt es sich um ein nierenähnliches Organ zur Ausscheidung giftiger Abbauprodukte aus dem Stoffwechsel wie Ammoniak und Harnstoffe. Es handelt sich hierbei um Kanäle, die über einen Wimperntrichter verbunden sind und an der Basis des zweiten Fühlerpaars nach außen führen. Je nachdem, ob die Austrittsöffnung der Exkretionsorgane an der Basis der Antennen oder an der Basis der zweiten Maxillen liegt, werden die Grünen Drüsen auch Antennen- oder Maxillendrüsen genannt. Die paarige Grüne Drüse liegt im vorderen Teil der Speiseröhre (des Ösophagus) und beginnt mit einem Coelomsack (Sacculus), einem Flüssigkeitshohlraum  der  sekundären   Leibes-

höhle, welcher in seiner Feinstruktur einem Nierenkörperchen (der Filtereinheit der Niere der Wirbeltiere) ähnelt. Darauf folgen das Labyrinth, das Nephridium (ähnlich den Nierenschläuchen, es ist ein röhrenförmiges Ausscheidungsorgan), die Blase und schließlich die Mündung, an der die harnartigen Stoffe ausgeschieden werden. In der Nähe des Ceolomsacks mündet ein Blutgefäß, was nahe legt, dass  der Primärharn durch  hydrostatische

Mikroskopische Aufnahme eines Querschnittes der Grünen Drüse. Deutlich ist der labyrinthartige Aufbau zu erkennen.
Mikroskopische Aufnahme eines Querschnittes der Grünen Drüse. Deutlich ist der labyrinthartige Aufbau zu erkennen.

Filtration aus der Hämolymphe gewon- nen wird, zumal dieser weitgehend der Zusammenset- zung der Hämolym- phe entspricht. Über die Nierenschläuche werden 95 bis 99 % des filtrierten Natri- ums und Calciums für den Panzeraufbau wieder resorbiert. Wasser wird hauptsächlich im Labyrinth, Glucose über das Blasengewebe aufgenommen. Die Grüne Drüse übernimmt auch eine wichtige Funktion bei der Anpassung an Salzgehaltsunterschiede im Wasser, siehe Osmoregulation.


Schematische Darstellung des Aufbaus der Grünen Drüse (hellblau dargestellt) bei einer Garnele.
Schematische Darstellung des Aufbaus der Grünen Drüse (hellblau dargestellt) bei einer Garnele.


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