Biologie der Garnelen & Krebse


Häutungsvorgang & Stoffwechsel

Nur 20-25% des benötigten Clcium für die Häutung werden aus der alten Haut absorbiert. Die restlichen Prozente werden aus dem Wasser aufgenommen.
Nur 20-25% des benötigten Clcium für die Häutung werden aus der alten Haut absorbiert. Die restlichen Prozente werden aus dem Wasser aufgenommen. Foto: Michael Wolfinger

Der Häutungsvorgang ist ein sehr aufwendiger Vorgang bei dem komplizierte Stoffwechsel- vorgänge ablaufen. Die Häutung wird durch kaltes Frischwasser gefördert, erwachsene Garnelen häuten sich je nach Fütterung und Wasserwechsel alle vier bis sechs Wochen. Jungtiere hingegen praktisch täglich. Je älter sie werden, desto langsamer wachsen und um so seltener häuten sie sich. Ausgewachsene Exemplare häuten sich nur noch um verloren gegangene Extremitäten zu regenerieren.

Für die Häutung spielen zwei Faktoren eine wichtige Rolle: Die Ernährung und die Wasser- qualität. Die erforderlichen Salze für eine bevor- stehende Häutung werden hauptsächlich aus dem Wasser und ein Teil auch aus der Nahrung resorbiert, in den Blutkreislauf überführt und für den Gebrauch mobilisiert. Deshalb ist ein Ver- speisen der alten Exuvie nach einer Häutung, wie oft angenommen, nicht  nötig. Die Calcium- aufnahme selbst hängt von der Konzentration im

AT Nano-Carbon gibt wichtiges Calcium dem Wasser zu, welches Garnelen und Krebse für eine Pro- blemlose Häutung benötigen.
AT Nano-Carbon gibt wichtiges Calcium dem Wasser zu, welches Garnelen und Krebse für eine Pro- blemlose Häutung benötigen.

im umgebenden Ökosy- stem ab, es wird in der Mitteldarmdrüse in Form von Calciumgranulat, bei Flusskrebsen in sogenan- nte Gastrolithen gespei- chert. Fehlr Calcium wie ist in den meisten Aqua- rien oft der Fall ist,  kann dies zu massiven Häut- tungsproblemen führen. Vor einer bevorstehenden Häutung entwickelt sich unter dem alten Panzer eine neue Haut, die Hy- podermis, die auch viele Partikel und chemische Bestandteile aus dem alten Panzer aufnimmt und nach der Häutung den neuen Panzer hervorbringt. Einige Tage vor der Häutung stellen die Tiere das Fressen ein. Ab diesem Zeitpunkt werden – neben anderen wichtigen Mineralstoffen – 20 bis 25 % des gesamten Körpercalciums aus der alten Hülle resorbiert. Das Tier beginnt dann langsam seinnen Körper mit Wasser aufzupumpen, bis der alte Panzer an der Sollbruchstelle aufplatzt. Diese Sollbruchstelle befindet sich im Nacken- bereich, genauer  gesagt  in  der  Hautfalte  zwi- schen dem Kopf und dem  Panzer des Hinter- leibs. Nun schnellt die Garnele in Bruchteilen von Sekunden an der Sollbruchstelle aus ihrem alten  Panzer. Bei  Fluskrebsen dauert  der Häu-

tungsvorgang mehrere Minuten und liegen hier- für auf der Seite aus ihrem Panzer zu schlüpfen.


Nach der Häutung ist vor der Häutung


Der leere Panzer nach einer Häutung wird oftmals bei Garnelen für eine totes Tier gehalten. Man kann die Hülle jedoch leicht von einer toten Garnele unterscheiden, da tote Garnelen eine rosa,  orangene Färbung annehmen die Hülle aber durchsichtig aussieht
Der leere Panzer nach einer Häutung wird oftmals bei Garnelen für eine totes Tier gehalten. Man kann die Hülle jedoch leicht von einer toten Garnele unterscheiden, da tote Garnelen eine rosa, orangene Färbung annehmen die Hülle aber durchsichtig aussieht

Nachdem die Garne- len oder Krebse ihre alte Hülle verlassen habent, wird nun die neue Hülle, um sich zu entfalten, noch mit Wasser aufgepumpt. Nach der Häutung ist das Tier um ca. 10% gewachsen. Zunächst ist der neue Panzer noch sehr weich. Ge- rade in dieser Phase wird vor allem Calci- um und Magnesium in großen Mengen benötigt um wichtige Organe wie Mundwerkzeuge sowie Schreit-, Lauf- und Scherenbeine (Pereiopoden) zuerst zu festigen um so rasch wie möglich wieder Nahrung aufnehmen zu könn. Im weiterem Verlauf der Nachhäutungsphase, in welcher der Panzer noch aushärten muss und weiteres Calcium eingelagert wird, findet eine Regulierung der Calciumzufuhr in Richtung der Unterhaut, die für einen Transport des Calciums aus der Blutflüssigkeit in den Panzer sorgt, statt. Die Tiere sind während der Nachhäutungsphase noch sehr geschwächt und einige Zeit sehr stark im Sehen und Gehen beeinträchtigt, was die Tiere zur leichten Beute von Artgenossen oder Räubern werden lässt.
Zumindest die Flusskrebse haben hier eine Stategie entwickelt um nicht von Artgenossen aufgefressen zu werden. Sie häuten sich meistens in der Nacht. Es wird vermutet, dass dies zum Selbstschutz dient. Denn die meisten Krebse sind nachtaktiv und gehen im Schutz der Dunkelheit auf Jagt. War diese erfolgreich sind die Krebse nachts dadurch gesättigt als Tagsüber und verlieren so das Interesse an den frischgehäuteten Artgenossen.

In der Nachhäutngsphaset sind Veränderungen der Wasserwerte oder Verletzungen für die frisch gehäuteten Tiere nicht ohne Risiko. Nach etwa drei Tagen ist der neue Panzer durch eingelagertes Calcium, welches zum größten Teil zuvor über das Wasser und die Nahrung aufgenommen wurde, vollständig ausgehärtet und der  Kreislauf beginnt  von  vorne.


Häutungsverlauf bei einem Flusskrebs


Der Krebs beginnt langsam seinnen Körper mit Wasser aufzupumpen...
Der Krebs beginnt langsam seinnen Körper mit Wasser aufzupumpen...
... für Stück aus seiner alten Hülle herauszieht...
... für Stück aus seiner alten Hülle herauszieht...
...bis der alte Panzer (Pfeil 2) an der Soll-bruchstelle  (Pfeil 1)  auplatzt...
...bis der alte Panzer (Pfeil 2) an der Soll-bruchstelle (Pfeil 1) auplatzt...
...und die leere alte Hülle, die sogenannte Exuvie, zurück bleibt.
...und die leere alte Hülle, die sogenannte Exuvie, zurück bleibt.
...und der Krebs sich, meist seitlich liegend, Stück für Stück...
...und der Krebs sich, meist seitlich liegend, Stück für Stück...
...Nach der Häutung ist der neue Panzer noch sehr weich und der Krebs noch einige Zeit sehr stark im Gehen beeinträchtigt.
...Nach der Häutung ist der neue Panzer noch sehr weich und der Krebs noch einige Zeit sehr stark im Gehen beeinträchtigt.



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