Biologie der Garnelen & Krebse


Nervensystem

Schematische Darstellung des Zentralen Nervensystem bei einer Garnele. Foto: Michael Wolfinger
Schematische Darstellung des Zentralen Nervensystem bei einer Garnele. Foto: Michael Wolfinger

Das Nervensystem ist neben der Steuerung der Mundwerkzeuge, Antennen und Schreitbeine auch ein wichtiger Produzent von Hormonen die bei Häutung, Farbwechsel, Fortpflanzung, Osmoregulation und Regulierung des offenen Kreislaufsystems eine wesentliche Rolle spielen. Das  Nervensystem  der  Garnelen  besteht  aus

Aufbau eines Nervenknotens (Ganglion): 1. Nerven 2. Mittelnerv 3. Neurolemma 4. Ganglien-zellen (schwarz) mit neuro-philem Gewebe (gelb)
Aufbau eines Nervenknotens (Ganglion): 1. Nerven 2. Mittelnerv 3. Neurolemma 4. Ganglien-zellen (schwarz) mit neuro-philem Gewebe (gelb)

einem sogenannten Komplexgehirn (dem Oberschlundgang- lion) und liegt am Anfang einer Kette segmentaler  Gang- lienpaare ( Nerven-knoten) die vom Kopf entlang über das auf der Bauchseite gelegene Zen- tralenervensystem bis in den Hinterleib verläuft und zusam- men  das   Nervensystem  der  Garnelen  bildet.

 

Das Oberschlundganglion (Gehirn)


Es bildet den größten Nervenknoten und liegt direkt oberhalb der Speiseröhre. Es besteht aus drei Ganglien, die miteinander verschmolzen sind: Dem Protocerebrum, zuständig für das Sehzentrum, sowie dem Deuterocerebrum und dem Tritocerebrum, welches für die ersten und zweiten Antennenpaare und das Riechzentrum zuständig ist.

 

Unterschlundganglion


Unmittelbar hinter dem Gehirn sitzt das sogenannte suboesophageale Ganglion (Unterschlundganglion), das aus drei weiteren Paaren von verschmolzenen Ganglien (Mandibularganglion, Maxillarganglion und Labialganglion)    zusammengesetzt   ist.   Sie

steuern die Mundwerkzeuge, die Speicheldrüsen und bestimmte Muskeln.

    

Das Zentrale Nervensystem (siehe auch  Zeichnung oben)


Es verläuft im Inneren auf der Unterseite des Bauches (Bauchmark) und setzt sich aus je  einem Ganglienpaar pro Segment zusammen. Es besteht aus den Thoracalganglien (im Brustabschnitt) und den Abdominalganglien  (im

Das Nervensystem der Crustaceen besteht aus mehreren aneinander gereihten sogenannten Nervenknoten (Ganglien) auch bekannt als Strickleiternervensystem. Foto: Michael Wolfinger
Das Nervensystem der Crustaceen besteht aus mehreren aneinander gereihten sogenannten Nervenknoten (Ganglien) auch bekannt als Strickleiternervensystem. Foto: Michael Wolfinger

Hinterleib), die sich paarig durch alle Körperabschnitte des Krebstiers ziehen, weshalb man auch von einem Strick-leiternervensystem spricht. Die Thora- calganglien dienen im Wesentlichen der Koordinierung der Bewegung der Muskeln der Schreitbeine und damit der Fortbewegung. Die Abdominalganglien, die sich im Hinterleib befinden und das vegetative Nervensystem bilden, koordinieren die Tätigkeit für Verdauung, Ausscheidung sowie der Geschlechtsorgane und somit der Vermehrung.

 

Stomatogastrische Nervensystem


Neben dem zentralen Nervensystem besitzen alle Arthropoden, zu denen auch die Garnelen gehören, noch das Stomatogastrische Nervensystem, das über den Tritocerebrum mit dem zentralen Nervensystem verbunden ist. Das stomatogastrische Nervensystem steuert die Häutung, den Stoffwechsel und die vordere Darmmotorik. Weiterhin steuert es die Mahlbewegungen der Magenmühle und die Pumpbewegung des Magens, der die zerkleinerte Nahrung in den Darm transportiert.




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