Manche Aquarianer möchten ihr Aquarium möglichst bunt und mit so vielen Tieren wie möglich pflegen. Deshalb neigen viele dazu, ihr Aquarium zu dicht oder falsch zu besetzen.
Grundsätzlich gilt: Zwerggarnelen sind Grup- pentiere und kommen in der Natur in sehr hohen Populationsdichten vor. Garnelen sind sehr soziale und untereinander ausgesprochen friedliche sowie lebhafte Gruppentiere. Daher sollen die Garnelen nicht paarweise, sondern je Art immer in einer kleinen Gruppe gehalten werden. In Gruppen von zehn und mehr Tieren zeigen sie eher lebendige Verhaltensweisen. Sie sind dann weniger schreckhaft und halten sich seltener versteckt als einzeln gehaltene Garnelen.
Wie schafft man nun geeignete Bedingungen für einen Besatz? Anders als bei Fischen lässt es sich nicht pauschal sagen, wie viele Garnelen man in einem Aquarium halten kann. Eine grobe Richtline für eine mögliche maximale Besatzdichte ist eine Garnele je Liter Aquarienwasser. So lassen sich in einem 60 cm Aquarium mit 54 l Inhalt max 50 bis 60 Garnelen pflegen. Bei einem Überbesatz oder falschem Besatz im Aquarium entsteht ein erheblicher
Konkurrenzdruck und die schwächeren Tiere müssen darunter leiden. Auch der häufige Fehler, viele verschiedene Garnelenarten in einem Aquarium zu halten, in dem dann die unterschiedlichsten Zwerggarnelen in allen Farbvarianten und Formen in einer Gruppe zusammen untergebracht werden, führt zu Dauerstress. Die Kondition der Tiere nimmt ab, sie vermehren sich seltener, die Vertreter der schwächsten Art werden unterdrückt und die Tiere werden anfälliger für Krankheiten. Optimal wäre es, in einem 60 cm-Aquarium zwei größere Gruppenmit je 10 bis 15 Zwerggarnelen als Erstbesatz einzusetzen. Mehr sind generell möglich, allerdings sollte man daran denken, dass die meisten Garnelen sowieso bald Nachwuchs bekommen. Mit zunehmender Populationsdichte verringert sich jedoch die Aussicht auf Nachwuchs und das Wachstum der Tiere verlangsamt sich deutlich. Welches Phänomen dafür verantwortlich ist kann bisher nur vermutet werden. Wahrscheinlich verhindert ein natürlicher Schutzprozess eine Überbevölkerung, welcher in der natürlichen Umgebung dafür sorgt, dass die Tiere beispielsweise bei einer Trockenzeit genügend Nahrung finden und so das Überleben möglichst vieler Garnelen gesichert wird.
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