Krankheiten bei...


Garnelen in der Aquakultur

Macrobrachium vollenhovenii ist eigentlich eine Garnel aus der Aquakultur, wird jedoch auch oft in Aquarien gehalten. Foro: Michael Wolfinger
Macrobrachium vollenhovenii ist eigentlich eine Garnel aus der Aquakultur, wird jedoch auch oft in Aquarien gehalten. Foro: Michael Wolfinger

In diesem Kapitel wird auf die häufigsten Viruserkrankungen sowie einige bakterielle Erkrankungen in der Aquakultur bei Garnelen eingegangen, die durchaus auch in der Aquaristik vermehrt auftreten können.

In einzelnen Fällen in Japan und Deutschland wurden bereits bei Garnelen in der aquaristischen Haltung Virusinfektionen nachgewiesen. Obgleich Viren für große Verluste bei der Haltung von Garnelen in der Aquakultur verantwortlich waren, wissen wir bislang nur wenig über Virusinfektionen bei Süßwassergarnelen. Seither wurden nur wenige Forschungen bezüglich der Bedeutung von Virusinfektionen bei Süßwassergarnelen durchgeführt. Was über diese Gruppe von viralen Krankheitserregern bisher bekannt ist, wurde erst innerhalb des letzten Jahrzehnts erforscht. Dennoch sind einige Viren bekannt, die für Süßwassergarnelen krankheitserregend sind. Dazu   gehören   neben   den   Gelbkopf-,

Taurasyndrom- Viren, hepatopankreatischen Parvoviren und Baculo-Viren, die sehr weit verbreitet sind, zudem das Weißflecken-Syndrom-Virus (WSSV), der weltweit bei der Garnelen-Aquakultur für große Verluste gesorgt hat. Das WSSV kann durch das Füttern mit infiziertem Gewebe sehr leicht auf Süßwassergarnelen übertragenwerden. Ein Fall ist bekannt, bei dem Garnelen, die mit dem WSSV infiziert waren, an Garnelen in Aquarien verfüttert wurden, was zu einer Sterblichkeit von fast 95 % führte. Virusinfekte haben seit den frühen 90er Jahren in der Garnelen-Aquakultur zu Schäden in Höhe von mehreren Milliarden US-Dollar geführt. Solche Erfahrungen haben gezeigt, dass man sich in Zukunft der Bekämpfung dieser Viren intensiver widmen muss. Da es bisher noch keine Behandlung für Virusinfektionen bei Crustaceen gibt, kann man nur versuchen, sie durch optimale Pflege und Quarantänemaßnahmen fernzuhalten.