Yellow Head Disease (YHD, YHV) ist eine Virusinfektion bei Garnelen, insbesondere der Schwarzen Tiger-Garnele, Penaeusmonodon, eine der zwei wichtigsten Arten in der Aquakultur. YHV ist hochgradig ansteckend für die meisten bekannten Arten aus der Gattung Penaeus. Die Yellow Head Disease wurde erstmals 1990 in Thailand bei der Schwarzen Tiger-Garnele beschrieben. Die Krankheit wird in Thailand Hua Leung genannt und ist hochansteckend und tödlich. Die Gelbkopfkrankheit wurde seit Ausbruch offiziell aus Asien, speziell Taiwan, Indonesien, Malaysia, China, den Philippinen und Indien gemeldet. Mindestens ein Fall einer Infektion trat in der Aquakultur 1995 in Texas auf, während in Australien über einen Fall des kiemenassoziierten Virus, das eine ähnliche Ultrastruktur zu dem YHD aufweist, berichtet wurde. Eine weltweite Ausbreitung des Virus erscheint angesichts des globalen Exports und dem Verkauf von kultivierten Garnelen durchaus möglich.
Wer ist gefährdet?
In erster Linie tritt diese Infektion bei der Schwarzen Tiger-Garnele auf, sie kann aber auch andere Arten befallen. Die Krankheit befällt sowohl junge als auch adulte Garnelen. Tiger- Garnelen, jünger als 15 Tage nach dem postlarvalen Stadium, sind im Vergleich zu den älteren relativ resistent gegen YHD. Adulte Tiere sind sehr anfällig für das Virus.
Symptome
YHD führt innerhalb von drei bis fünf Tagen nach dem Auftreten der ersten Symptome zum Tod der Tiere. Im Anfangsstadium wurde beobachtet, dass befallene Garnelen über mehrere Tage eine ungewöhnlich hohe Menge an Futter
aufnahmen, kurz danach dann plötzlich die Futteraufnahme
verweigerten. Einen Tag später schwimmen die Garnelen unregelmäßig und unruhig in der Nähe der Wasseroberfläche.
Infizierte Garnelen zeigen häufig weißl- ich oder gelblich- blasse bis braune Kiemen und oft einen blassgelben Hepato- pankreas. Einen weiteren Tag später zeigt sich eine helle bis intensive gelbe Färbung des Cephalothorax. Tiere mit diesen Symptomen sterben innerhalb von wenigen Stunden und mit dem folgenden Tag erhöht sich die Zahl der ebenfalls betroffenen Garnelen drastisch. Am dritten Tag nach dem Auftreten der ersten Symptome ist der gesamte Bestand ausgerottet. Eine Ansteckung ist durch Verzehr toter Artgenossen oder direkt über das Wasser und infizierte Netze oder Geräte möglich. Das Virus ist nach Ausbruch bei 25 bis 28 °C ca. vier Tage ohne Wirt im Wasser überlebensfähig.
Behandlungsmöglichkeiten
Eine medikamentöse Behandlung des Virus ist bisher nicht möglich. Es gibt aber mehrere Möglich- keiten, das Virus im Wasser abzutöten: Temperaturerhöhung auf 60 °C für 30 bis 60 min – das Virus ist bei dieser Temperatur nicht überlebens- fähig. Weitere wahrscheinliche effektive Möglichkeiten sind eine Desinfektion des Wassers mit Calciumhypochlorit 30 ppm und Formalin 3% für 10 min, NaOH 2% für 10 min, Chlor 540 ppm für 20 min oder Jod-Verbindungen 250 ppm für 30 min.
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