IHHN ist eine infektiös bedingte Nekrose der Zellschicht (Hypodermis), welche direkt unter dem Panzer liegt und des blutbildenden (hämatopoetischen) Gewebes. Das infektiöse Hypodermis- und hämatopoetische Nekrose- oder Zwerg- Deformations- Syndrom wird durch
ein 22 mm großes DNS- Virus aus der
Familie der Parvoviren verursacht. Mindestens vier
verschie- dene Genotypen des Virus IHHN wurden identifiziert, aber bisher konnte nur bei zwei der vier nachgewie-
sen werden, dass sie infektiös sind. Das Virus trat zuerst 1983 in Hawaii auf, später 1999 bis 2003 bei Garnelen-Aquakulturen in Zentralamerika, Mexiko, Indien und Indonesien, Peru, Taiwan,
Thailand und 2004 in Australien. Das IHHN- Virus wird durch Kannibalismus oder verseuchtes Wasser übertragen und verursacht eine hohe Sterberate, wobei nur Tiere mit einem Alter bis 35 Tage
(PL-35) gefährdet sind. Für Tiere, die jünger als 35 Tage sind, endet der Krank-
heitsverlauf zu über 90 % tödlich. Bei Postlarven (PL), die den klinischen o. chronischen Krank heitsverlauf über- leben, oder auch bei erwachsenen Tieren, die infiziert werden, kommt es nur sehr selten zu einem Krankheitsausbruch oder zu hohen Sterberaten, sie agieren daher als symptomlose Überträgertiere. Das heißt, nur einzelne Tiere tragen die Krankheit in sich und erscheinen genau wie alle anderen Tiere dennoch gesund, fungieren jedoch als Krankheitsträger.
Wer ist gefährdet?
Das IHHN-Virus beschränkt sich auf Garnelen aus der Familie Penaeidae wie beispielweise Black Tiger Garnelen (Penaeus monodon), Chinesische Weiße Garnele (Penaeus chinensis), Golf-Bananen-Garnele
(Penaeus merguiensis), Indische Bananen-Garnele
(Pen-
aeus indicus), Kuruma-Garnele (Penaeus japonicus), Pazifische Weiße Garnele (Penaeus vannamei), Blaue Garnele (Penaeus stylirostris), GrüneTiefseegarnele, Tigergarnele (Penaeus semisulcatus) und andere der Familie der Penaidae und kommt bei anderen Crustaceen nicht vor.
Symptome
Klinische Krank- heitsanzeichen sind eine verringerte Futteraufnahme, die Tiere bewegen sich langsam durch das Wasser, begeben sich stundenlang immer wieder zur Wasseroberfläche, lassen sich dann zu Boden sinken und wirken wie tot. Im weiteren Verlauf treten gelbweiße Punkte in der Cuticula auf. Im Endstadium der Infektion tritt eine Blaufärbung in Verbindung mit einer milchigen Muskulatur des Hinterleibs auf. Letztendlich sterben die Tiere dann oder werden von ihren Artgenossen aufgefressen. Bei anderen Tieren tritt anstatt klinischer Anzeichen ein chronisches Erscheinungsbild, das Zwerg-Deformations-Syndrom auf, wobei hier bis zu 90 % der Garnelen kleiner als der Durchschnitt sein können. Zum Vergleich tritt in gesunden Stämmen eine Größendifferenz von maximal 20 bis 30% auf. Zusätzlich tritt bei der Zwerg-Deformation eine weiche oder farbveränderte Cuticula auf. Es kommt zu geknickten Antennen, Deformationen des Rostrums, des Abdomens oder des Schwanzfächers
Behandlung
Derzeit ist eine medikamentöse Be- handlung bis jetzt nicht möglich. Befin- det sich das Virus erst einmal im Bestand, dann sollte dieser komplett abgetötet und entsorgt werden, da der IHHN-Virus in infizierten Garnelengewebe auch noch nach fünf Jahren Lagerung bei –20 °C ansteckend ist.
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