Das White Spot Syndrom Virus (WSSV) ist eine hochansteckende, garnelenspezifische Krank- heit, die seit 1993 erhebliche Schäden in der Garnelenzucht verursacht. Die Krankheit wurde bereits aus Bangladesh, Myanmar (Birma), China, Hongkong, Taiwan, Indien, Indonesien, Iran, Japan, Kambodscha, Malaysia, den Philippinen, der Republik Korea, Singapur, Thailand, USA und Vietnamoffiziell gemeldet. Der erste Bericht über eine Epidemie dieses Virus tauchte 1992 in Taiwan auf, 1993 in China, wo die Krankheit zu einem erheblichen Zusammenbruch der Garnelen-Wirtschaft führte, gefolgt von Ausbrüchen in Japan und Korea im selben Jahr. Danach breitete sich das Virus 1994 rasch nach Thailand, Indien und Malaysia aus. 1996 kames in Ost- und Süd-Asien zu schwerwiegenden Verlusten in ganzen Garnelenzuchtfarmen. Im Spätsommer 1995 wurde über einen Ausbruch des Virus in den USA berichtet, 1998 in Mittel- und Südamerika, 1999 in Mexiko und 2000 auf den Philippinen. Danach breitete sich das Virus, mit Ausnahme von Australien, in allen Garnelen-Regionen weltweit aus. Allerdings haben viele Züchter festgestellt, dass nach dem Ausbruch dieser Tierseuche (mit hoher Sterblichkeit), das WSSV in den Nachzuchten nachzuweisen ist, ohne dass es dort zu einer erheblichen Sterblichkeit führt. Daher lässt sich schließen, dass sich irgend etwas im Virus, in möglichen Antikörpern oder im Körper der Garnele selbst verändert hat, sodass es nicht immer zu einer Tierseuche kommt. Solange keine anderen Faktoren hinzukommen, können die Tiere problemlos mit dem Erreger leben. Jedes Jahr ist allein das WSSV für eine Verminderung des erzeugten Garnelenbestands von bis zu 40 % verantwortlich. Dies führt in jedem Jahr zu ökonomischen Schäden in Höhe von mehreren Millionen US$. Damit stehen Züchter mit infizierten Garnelen vor einem totalen wirtschaftlichen Zusammenbruch. Jüngste Ausbrüche in Brasilien und Iran haben gezeigt, wie wichtig die Überwachung der postlarvalen Stadien (Jungtiere) und der Zuchtteiche ist.
Wer ist gefährdet?
Mittlerweile ist das Virus weltweit verbreitet. Bricht das WSSV in einem Gebiet aus, so führt es üblicherweise in zwei bis zehn
Tagen nach Infizierung zur 100%igen Ausrot- tung des Bestands. Die Krankheit wurde vor allem bei den gezüchteten Garnelen der Familie Penaeidae ein Problem. Bei folgenden Arten ist ein Ausbruch
des WSSV bekannt: Black Tiger Garnelen (Penaeusmonodon), Chinesische Weiße Garnele (Penaeus chinensis), Golf-Bananen-Garnele (Penaeus merguiensis), Indische Bananen-Garnele (Penaeus indicus),
Kuruma-Garnele (Penaeus japonicus), Pazifische Weiße Garnele (Penaeus vannamei), Blaue Garnele (Penaeus stylirostris), GrüneTiefseegarnele, Tigergarnele (Penaeus semisulcatus) und die
Riesen-Süß- wassergarnele (Macrobrachium rosenbergii).
Aber auch alle anderen Decapoden (Krebstiere), einschließlich hier nicht aufgeführter Garnelen, Hummer und Krabben aus Meeres-, Brack- oder Süßwasserumgebungen, sind vor allem in der Aquakultur für Infektionen anfällig. Problematisch ist das Verfüttern infizierten Gewebes, eine Übertragungwurde bereits beim Red Claw, Cherax quadricarinatus, bekannt.
Symptome
Bevor die Krankheit an den üblichen Symptomen (weiße Flecken) sichtlich er- kennbar ist, wirken Garnelen im Vor- stadium lethargisch, stellen die Nah- rungsaufnahme ein und schwimmen an der Wasserober- fläche in der Nähe des Ufers. Im fort- geschrittenen Sta- dium der Infektion zeigt sich eine Rotfärbung der inneren Organe sowie unter der Cuticula oder auf dem Panzer, und an den Körperanhängseln werden die namensgebenden 0,5 bis 2,0 mm großen, weißen Punkte der Krankheit erkennbar. Ist schließlich der ganze Körper mit weißen Flecken infiziert, so tritt der Tod bei jungen Garnelen innerhalb von zwei bis drei Tagen, bei erwachsenen Garnelen innerhalb von drei bis zehn Tagen ein, bis schließlich der ganze Bestand durch das Virus ausgerottet ist. Begünstigt wird ein Ausbruch durch schwankende Umgebungsbedingungen. Andere Faktoren wie Stress, chemische oder insektizide Rückstände und Wassertemperaturen über 20 °C spielen ebenfalls eine Rolle. Das Virus ist nach Ausbruch bei 25 bis 28 °C ca. vier bis sieben Tage auch ohne Wirt im Wasser überlebensfähig.
Behandlungsmöglichkeiten
Bisher ist eine medikamentöse Be- handlung des Virus nicht möglich, jedoch wird gerade ein neues diagnostisches Testkit entwickelt, welches das WSS-Virus nachweisen kann. Das neue Testkit soll dabei helfen, negative Einflüsse auf die Garnelenindustrie zu reduzieren. Eine Übertragung auf den Menschen nach Verzehr von infizierten Garnelen ist nicht möglich, jedoch auf andere Krustentiere wie Krebse. Wurde das Virus in einer Zuchtanlage festgestellt, sollten die Tiere abgetötet werden. Vor dem Neubesatz muss das Becken vier Tage mit 30 ppm Chlor desinfiziert werden. Erst nach dieser Zeit, in Verbindung mit gründlichem Auswaschen des Beckens, darf der Neubesatz stattfinden.
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