Krankheiten bei Garnelen - Aquaristik


Milchkrankheit (Myxosporidien) - Sporozoen

Infizierte Garnelen zeigen oft eine milchig erscheinende Färbung des ganzen Körpers. Foto: Michael Wolfinger
Infizierte Garnelen zeigen oft eine milchig erscheinende Färbung des ganzen Körpers. Foto: Michael Wolfinger
Mikroskopaufnahme von Myxosporidien im Gewebe einer Garnele.
Mikroskopaufnahme von Myxosporidien im Gewebe einer Garnele.

Die Milchkrankheit wird durch Myxospo- ridien hervorgerufen. Myxosporidien sind mehrzellige Parasi- ten, deren Befall un- terschiedliche Symp- tome hervorrufen können. Die Größe vom Myxospora schwankt zwischen 10 und 20 μm. Sie haben eine runde oder längliche Form und ihre Hülle besteht aus einer bis sieben einzelnen Schalen, die durch Nähte miteinander verbunden und in denen sogenannte Polkapseln enthalten sind. Die Polkapseln enthalten wiederum einen Polfaden, der zu Beginn einer Infektion eines Wirts ausgeschleudert wird und mit dem somit die eigentliche Infektion beginnt.

 

Infektion


Infizierte Garnelen zeigen oft eine milchig erscheinen- de Körperfärbung und blasse Streifenzeichnung.
Infizierte Garnelen zeigen oft eine milchig erscheinen- de Körperfärbung und blasse Streifenzeichnung.

Ebenso wie bei der Porzellankrankheit sind mögliche Infek- tionsquellen die Auf- nahme von Aus- scheidungen, die in- fektiöse Sporen ent- halten, und durch Kannibalismus von infiziertem Gewebe bereits verstorbener Garne- len.


Symptome


Anders als bei der Porzellankrankheit, bei der sich die weiße Färbung vom Kopf an über den ganzen Körper ausbreitet zeigen Tiere, die mit Myxosporidien infiziert sind, von Anfang an Sym-

Gesunde Tiere sind durchsichtig und haben kräftige schwarze Streifen.
Gesunde Tiere sind durchsichtig und haben kräftige schwarze Streifen.

ptome einer milchi- gen Färbung des ge- samten Körpers. Vor allem bei Importtieren tritt immer wieder das Phänomen eines mil- chigen Panzers oder eines komplett mil- chigen Körpers auf. Diese Symptome treten überwiegend bei glasigen Garnelenarten wie verschiedenen Glas- und Nashorngarnelen auf. Tiere mit diesen Symptomen sterben meist innerhalb kurzer Zeit. Tiere, die über Nacht sterben und von gesunden Tieren als Futter angesehen werden, verursachen kurz darauf die gleichen Symptome. Diese Krankheit wird durch Myxosporidien hervorgerufen, welche die Gar- nele regelrecht von innen auffressen. Myxo- sporidien kommen auch oft bei Fischen vor.

 

Behandlung


Mit Myxosporidien infizierte Glasgarnele, Macrobrachium lanchesteri.
Mit Myxosporidien infizierte Glasgarnele, Macrobrachium lanchesteri.

Myxosporidien sind sehr hartnäckig und eine effektive Behandlung ist bei Garnelen derzeit noch nicht bekannt. Behandlungsversuche wurden zwar mit verschiedenen Penicillinen aus der Humanmedizin gemacht, was den Krankheitsverlauf bei infizierten Garnelen zwar verlangsamte, aber nicht aufhielt. Gegen einige Sporozoenarten wirkt das Mittel Toltrazuril von Baycox®. Tiere mit vorhandenen Symptomen und bereits verstorbene Garnelen sollten entfernt werden um eine weitere Verbreitung in den Griff zu bekommen.




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