Die Häutung ist für Garnelen und Flusskrebse ein hoch komplizierter und sehr anstrengender Vorgang, der bei Mangelerscheinungen oder falschen Wasserwerten vor oder nach der Häutung schnell zum Ableben der Tiere führen kann.
Die Tiere benötigen viel Calcium um zu wachsen und ihren Panzer vor und nach einer Häutung aufzubauen. Hierbei spielen die
Ernährung und die Wasserqualität eine wichtige Rolle. Die erforderlichen Salze für eine bevorstehende Häutung werden aus dem Wasser und der Nahrung resorbiert, in den Blutkreislauf überführt, im
Körper eingelagert und zum Gebrauch dann mobilisiert.
Ernährung
Da die Aufnahme von Kalk und Calcium vorwiegend über das Futter erfolgt, muss die Ernährung den Panzeraufbau unterstützen. Vor allem Frostfuttersorten wie Artemia, Cyclops oder Krill, aber auch die Spirulina-Alge enthalten Stoffe wie Eisen, Magnesium, Kalium, Calcium, Mangan und andere, die bei der Bildung und Aushärtung des neuen Panzers eine nicht untergeordnete Rolle spielen. Siehe hierzu auch Kapitel Ernährung.
Wasserqualität
Weitere wichtige Mineralien und 20 bis 25 % des gesamten
Körpercalciums werden aus der alten Hülle resorbiert. Die restliche Calciumauf- nahme der Garnelen hängt von der Konzentration im umgebenden Ökosystem ab und wird in der Mitteldarmdrüse in Form
von Calciumgranulat gespeichert. Ist dort die Calciumkonzentration zu gering, so kann dies zu massiven Häutungsproblemen führen. Wasserqualität und Sauerstoffgehalt spielen bei der Häutung
ebenfalls eine entscheidende Rolle. Ist der Sauerstoffgehalt zu gering, beginnen die Tiere zu kränkeln, es wird ihnen erschwert, den alten Panzer zu verlassen und so kann es zu Fehlhäutungen
kommen. Um dem vorzubeugen empfiehlt es sich, dass Aquarienwasser mit einem Sprudelstein zu durchlüften. Mindestens ebenso wichtig ist es, die Keimzahl im Aquarienwasser möglichst gering zu
halten. Wer viel füttert oder zu wenige Wasserwechsel vornimmt, erreicht aber genau das Gegenteil was auch erhöhte Nitrat-, Phosphat- und Ammoniakwerte mit sich bringt. Ein Nitratwert von
über 100 mg pro 1l Wasser verursacht Häutungsprobleme die oftmals zum Tod führen. Ebenso sind erhöhte Ammoniak oder Phospha- werte kritisch und spielen eine wichtige Rolle.
Mangelerscheinungen
Bei Mangelerscheinungen oder falscher Ernährung der Tiere mit zu fetthaltigen Futter kann es auch zu Häutungsproblemen kommen,
welche oft Missbildungen nach sich ziehen und im schlimmsten Fall sogar zum Tod führen, wenn die Tiere während der Häutung nicht schnell genug ihre alte Hülle verlassen können.
Missbildungen kennzeichnen sich durch halbe
oder krumme Fühler, verkrüppelte Scheren,
fehlende Gliedmaßen und Deformationen des Panzers oder einzelner Körperteile. Schon des Öfteren wurde auch berichtet, dass kurz nach einer Häutung am Panzer eine mit Wasser gefüllte Blase auftrat. Ist der Panzer nach der Häutung an einer Stelle durch Calciummangel zu weich oder beschädigt, so kann es vorkommen, dass sich an dieser Schwachstelle die aufgepumpte Haut ungehindert ausdehnt und dort wie eine Art Luftblase austritt. Findet man ein Tier mit den beschriebenen Symptomen im Aquarium, dann sollte man es nach Möglichkeit isolieren. Wenn keine Komplikationen auftreten, verschwindet diese Blase mit der nächsten Häutung wieder. Keinesfalls sollte man nachhelfen und versuchen diese Blase aufzustechen oder zum Platzen zu bringen!
Weitere Ursachen für Häutungsprobleme
Setzt man neue Garnelen zu schnell in das neue Aquarium ohne diese langsam umzugewöhnen und die Wasserparameter anzugleichen, kann es durch unsachgemäßes eingewöhnen bei der ersten Häutung zu Ausfällen kommen.
Garnelen die bereits alt und ausgewachsen sind, stellt die Häutung eine große Anstrengung für den Organismus dar und es ist nicht ungewöhnlich, dass bei alten Tieren das Zusammenspiel der Hormone und Drüsen die für die Häutung sorgen nicht mehr richtig funktioniert, so dass geschwächte Tiere bei einer letzten Häutung oder dem Versuch dazu sterben.
Auch für gestresste oder kranke Tiere kann im Zusammenhang mit der damit verbundenen Schwächung ihres Immunsystems eine bevorstehende Häutung zu Problemen führen, wenn sie zu geschwächt sind und nicht mehr aus ihrem alten Panzer kommen, was ihnen zum Verhängnis werden kann und auch einmal ein Bein, einen Fühler oder eine Schere kostet. Sollte es bei einer Ihrer Garnelen einmal vorkommen, dass ein Gliedmaß während einer Häutung abgetrennt wird, so besteht kein Grund zur Sorge. Verlorene Gliedmaßen werden regeneriert, diese wachsen bei allen Krebstieren mit jeder Häutung zunächst etwas kleiner wieder nach. Die verlorene Extremität ist spätestens nach der vierten bis fünften Häutung nachgewachsen und ist dann wieder voll funktionsfähig. Augen allerdings werden nicht regeneriert – sie sind für immer verloren.
Vorbeugen
Achten Sie auf gute Wasserwerte und überprüfen sie diese regelmäßig. Versorgen Sie Ihre Tiere mit allen notwendigen Nährstoffen insbesondere mit Vitaminen. Missbildungen können sich bei einer Haltungsoptimierung und nach Behebung der Mangelerscheinungen durch Futterumstellung (siehe hierzu auch Kapitel Ernährung) nach einer erneuten Häutung wieder regenerieren. Regelmäßige ausreichende Wasserwechsel fördern den Vorgang einer guten Häutung. Ziele: gute Wasserwerte schaffen, auf niedrige Nitrat-, Ammoniak- und Phosphatwerte achten, Ernährung mit calciumhaltigen Futter und Zuga- be von calciumhaltigen Wasserzusätzen wie AT Calcium-VITAL oder AT Nano-Carbon, wie sie für Garnelen im Handel angeboten werden um Calcium auszugleichen.
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