Die Keimzahl entspricht der Anzahl der Mikroorganismen (Bakterien und Pilze), die je ml des infizierten Materials zu finden sind.
Sie gibt im Prinzip also die Anzahl der vermehrungs-ähigen Keime an. Sie sagt jedoch noch nichts über die Arten sowie die Nützlichkeit oder Schädlichkeit dieser Organismen aus. Die An- zahl der
Mikroorganismen in einem Substrat kann mit verschiedenen Methoden ermittelt werden. Eine davon ist das direkte Auszählen unter einem Mikroskop. Hierzu benötigt man aber ein Okular mit eingelegter
Rasterplatte. Dabei werden normalerweise alle unter dem Lichtmikroskop erkennbaren Mikroorganismen erfasst. Man spricht dann von der Gesamt- keimzahl. Die zweite Möglichkeit ist das
Anlegen
von Kulturen auf sogenannten Agar- platten. Der Nährbo- den der Agarplatte wird mit 1 ml des 100-fach verdünnten zu testenden Was- sers beimpft, wo- durch nach 24 Stun- den Bakterienkolon- ien entstehen. Die entwickelten Bakteri- enkolonien, multipli- ziert mal 100, ergeben schließlich die Gesam- tkeimzahl. Bei 10 Kolonien wären das dann um die 1000 Keime pro/ml.
Im Trinkwasser sind normalerweise null bis maximal zehn Keime pro 1 ml enthalten. Im Aquarium findet man eine Keimzahl von 100.000
bis 1.000.000 Keime pro/ml. Wobei in einem Aquarium eine Zahl von unter 100.000 Keime pro ml schon eine Traumzahl ist, die nur im sehr gering besetzten und sehr gut gepflegten Aquarium zu
erzielen ist. Vernachlässigt man einen regelmäßigen
Wasserwechsel, steigt somit die Keimzahl im Aquarienwasser und kann eine gesundheits-
schädigende Grenze für
alle wasserbe-wohnenden Tiere überschreiten. Auch Versäum- nisse in der Filterhygiene führen unweigerlich zur Verschlechterung der Wasserqualität.
Ein
zugeschlammter Fil- ter ist nicht mehr in der Lage das Wasser richtig zu reinigen um so Schadstoffe abzu- bauen. Je mehr orga-
nische Masse sich im Aquarium befindet, umso schneller kann sich die Keimzahl vergrößern. In wär- meren Gewässer ver- mehren sich Keime schneller als in kühleren Gewässern. Bei einer
Wassertemperatur von 24 °C, welche die meisten Aquarien aufweisen, vermehren sie sich alle zwanzig Minuten um das Doppelte. Aus einem Keim werden in zwanzig Minuten zwei, weitere zwanzig Minuten
sind es bereits vier Keime, wiederum zwanzig Minuten später bereits acht Keime usw. Anhand dieses Beispiel
sehen Sie, wie wich- tig eine regelmäßige und gründliche Pflege des Aquarium ist. Umso weniger Keime also im Wasser vor- handen sind, desto geringer ist auch der Belastungsdruck der auf die Tiere wirkt und umso weniger werden diese gegen- über Krankheiten anfällig. Durch regelmäßige Reinigungsarbeiten kann die Keimzahl erheblich reduziert und in einem no- rmalen Gleichgewicht gehalten sowie dadurch einer bakteriellen Infektion wesentlich vorgebeugt werden.
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