Süßwasserpolypen, Hydra sp., sind eine Gattung aus der Klasse der Hydrozoa, die zum Stamm der Nesseltiere (Cnidaria) gehört. Hydren können bis zu 3 cm lang werden, haben einen schmalen, stängelförmigen Körper der in bis zu zehn langen, schlanken Tentakeln endet und sind in der Lage ihren Körper bei Berührung blitzschnell zusammenzuziehen. Sie heften sich meist an einer Pflanze oder einem Stein an. Hydra wird gewöhnlich mit Pflanzen oder Lebendfutter ins Aquarium eingeschleppt. Versucht man sie durch Zerquetschen abzutöten, so teilt sich die Hydra, aus jedem Teilstück entstehen neue Hydren.
In Europa sind mindestens fünf Arten der Gattung verbreitet, von denen in unseren Aquarien meist nur zwei Arten vorkommen: Die
Grüne Hydra Chlorohydra viridis (die Grünfärbung stammt von mit Hydra symbiotisch lebenden Chlorella-Algen ) und die Weiße Hydra, der Gemeine Süßwasserpolyp, Hydra vulgaris. Sie werden meist erst
dann bemerkt, wenn sie sich aufgrund erhöhten Nahrungsangebots heftig vermehrt haben. Die Nahrung der Süßwasserpolypen besteht aus kleinen Krebsen, Wasserflöhen, Hüpferlingen, Artemia, Larven,
Plankton und anderen Kleintieren des Wassers, aber sie können auch Garnelenlarven und Junggarnelen zum
Verhängnis werden. Die
Nesseln tragen einen
kleinen Fortsatz bei dessen Berührung sich ein winziger Deckel öffnet, der Schlauch der Nesselkapsel schnellt heraus, penetriert das Opfer und setzt sein Gift frei, wodurch es gelähmt wird. Der Vorgang des Herausschnellens dauert nur etwa 3 ms. Danach krümmen sich die Fangarme und bewegen so die Beute in Richtung Mundöffnung. (Siehe Video unten) Von dort gelangt sie in den Gastrovaskulartrakt (Verdauungstrakt) der Hydra, wo sie von einem Sekret der Drüsenzellen verdaut und von Nährmuskelzellen aufgenommen wird. Unverdauliches wird schließlich durch die Mundöffnung wieder ausgeschieden.
Video: Grüne Hydra, Hydra viridis, beim Fressen eines Wasserfloh
Behandlung
Hydren reagieren sehr empfindlich auf Kochsalz und sterben bei einer Anwendung von 3 bis 5 g pro 1 Liter Wasser nach einer Behandlungszeit von drei bis fünf Tagen ab, was für die Aquarienbewohner unbedenklich ist. Auch eine Behandlung mit No-Planaria erzielt gute Erfolge.
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