Schädlinge und Plagegeister


Libellenlarven

Larve einer Großlibelle, der blaugrünen Mosaikjungfer, Aeschna caynea. Zu ihrer Beute zählen auch ausgewachsene Zwerggarnelen. Foto: Dr. Jürgen Schmidt
Larve einer Großlibelle, der blaugrünen Mosaikjungfer, Aeschna caynea. Zu ihrer Beute zählen auch ausgewachsene Zwerggarnelen. Foto: Dr. Jürgen Schmidt

Meist werden Libellenlarven durch Zukauf neuer Aquarienpflanzen unbemerkt ins Aquarium eingeschleppt. Die Larven haben sich in Gewächshäusern der Aquarienpflanzen-gärtnereien an den Pflanzenwurzeln eingenistet oder die Libellen haben ihre Eier dort abgelegt.

Kleinlibellenlarve, Zygoptera können ohne Probleme Krebs- und Garnelennach- wuchs erbeuten. Foto: Dr. Jürgen Schmidt
Kleinlibellenlarve, Zygoptera können ohne Probleme Krebs- und Garnelennach- wuchs erbeuten. Foto: Dr. Jürgen Schmidt

Wenn sich an den Pflanzen Libelleneier befinden können die Larven, je nach Eiablagezeitpunkt, auch erst nach bis zu fünf Wochen im Aquarium schlüpfen. Libellenlarven sind Räuber und können Garnelen oder Fische überwältigen die größer als sie selbst sind. Sie verzehren manchmal sogar Angehörige der eigenen Art und zeigen somit auch Kannibalismus. Im Wasser sind die Larven gut angepasst und besitzen als wirksamstes Organ für ihre räuberische Lebensweise eine Fangmaske die im Ruhezustand unter den Kopf gefaltet getragen wird. Ist ein potenzielles Opfer in  Reichweite, so  schnellt dieses  klauenbewehrte Instrument

So sieht die fertig entwicklete Libelle der Blaugrünen Mosaikjungfer aus. Foto: Dr. Jürgen Schmidt
So sieht die fertig entwicklete Libelle der Blaugrünen Mosaikjungfer aus. Foto: Dr. Jürgen Schmidt

hervor und die Beute wird gepackt. Klein- libellen (Zygoptera) bevorzugen als Beute vor allem Mückenlarven und Kleinkrebse wie etwa die Bachflohkrebse und können ohne Probleme auch Krebs- und Garnelennachwuchs erbeuten. Larven der Großlibellen (Anisoptera) jagen entsprechend  größere   Beutetiere   wie   kleine

Kaulquappen, Jungfische oder ausgewachsene Zwerggrnelen. Zur Atmung unter Wasser besitzen Libellenlarven  zwei  verschiedene  Techniken, wodurch sie auf den ersten Blick unterschieden werden können: Die Kleinlibellenlarven haben an ihrem Hinterende drei blattförmige Tracheenkiemen, mit denen sie Sauerstoff aus dem Wasser aufnehmen können.

Exuvien – verlassene Larvenhäute von Kleinlibellen. Foto: Dr. Jürgen Schmidt
Exuvien – verlassene Larvenhäute von Kleinlibellen. Foto: Dr. Jürgen Schmidt

Großlibellenlarven besitzen hingegen keine äußeren sicht- baren Kiemen, diese befinden sich im Enddarm (Rektal- kiemen). Die Aufnah- me des Sauerstoffs erfolgt hier durch ein spezielles Kiemengewebe im Enddarm. Die Dauer, welche die Larve im Wasser verbringt, schwankt beachtlich: Je nach Libellenart und Wassertemperatur zwischen drei Monaten und fünf Jahren (Quelljungfern, Cordulegaster). Während der Larvenentwicklung durchlaufen die Tiere bis zu zehn Larvenstadien.

 

Behandlung


Libellenlarven werden in Aquarien nur selten zu einem großen Problem. Wenn man eine Libellenlarve im eigenen Aquarium entdeckt, sollte man versuchen, sie herauszufangen. Dies erweist sich in dicht bepflanzten Aquarien oftmals als schwierig, da sich die Larven im Wasser sehr schnell bewegen können. Da Libellen bei uns geschützt sind, sollte man, sobald man sie aus dem Aquarium entfernt hat, im nächsten Teich oder Tümpel aussetzen. Für die Larven von Wasserkäfern und -wanzen gilt im Wesentlichen das gleiche Vorgehen.




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